18.2.23

Wer ist Deutscher? – Von „Blut und Boden“ zum Geburtsort

Als die damalige rot-grüne Regierung Ende der Neunziger Jahre an die Macht kam, war eine ihrer ersten Maßnahmen die Reform des Staatsangehörigkeitsrechts.

Bis dahin galt: Wer Deutscher ist oder werden will, muss „deutsches Blut“ in den Adern haben.

Diese Regelung war uralt.

Bei uns in der Gegend stand ein Spätaussiedlerheim. Ich erinnere mich, dass in meiner Grundschule viele Kinder aus Osteuropa waren, die deutsche Vorfahren hatten. Deswegen durften sie nach Deutschland kommen, und sie durften perspektivisch auch Deutsche werden.

Dieses Prinzip galt, angesichts der zunehmenden Vielfalt und Durchmischung der Bevölkerung, irgendwann als überholt.

Man nahm sich, wie so oft, die USA als Vorbild.

Wenn in Amerika eine Frau ein Kind zur Welt bringt, ist das Kind automatisch Amerikaner. Egal, woher die Eltern kommen. Das ist im „melting pot“ USA auch gar nicht anders machbar. Wenn US-Behörden anfangen würden, die Herkunft von Kindern zu ergründen, um ihre Nationalität zu bestimmen, würde dies einen unüberschaubaren Wust an Bürokratie bedeuten. Deshalb dieser pragmatische Ansatz. Präsident Trump wollte daran rütteln – vergeblich.

Zurück nach Deutschland.

Ich erinnere mich daran, dass der damalige Kanzler 1999 eine Mehrheit für die Reform des Staatsbürgerschaftsrechts suchte. Und sie in der damals oppositionellen FDP fand. Die stimmte schließlich mit der Regierung für die Reform. Sonst hätte es dafür keine Mehrheit gegeben.

Mit dieser „Koalition“ wurde quasi das heutige Regierungsbündnis vorweggenommen.

Die erste Maßnahme der „Ampel“ im Jahr 2021 war auch eine gesellschaftliche Modernisierung, konkret die Abschaffung des Paragraphen 219 im Strafgesetzbuch. Es bleibt zu hoffen, dass noch mehr solcher Modernisierungen folgen.

9.2.23

UK: "Fawlty Towers" soll wiederbelebt werden

Laut Meldung auf "SPIEGEL ONLINE" heute morgen soll die legendäre britische Comedyreihe "Fawlty Towers" aus den 1970er-Jahren, mit Monty-Python-Star John Cleese in der Hauptrolle, wiederbelebt werden.

Als ich 1999 in England war, habe ich mir die Serie im Original, damals noch auf VHS, nach Deutschland mitgebracht. Über die Folge "The Germans" mit dem unvergessenen Satz "Don't mention the war!" konnte ich herzlich lachen. Und über den radebrechenden spanischen Kellner Manuel, dem Cleese regelmäßig eine runterhaut. Es gab davon auch mal eine deutsche Version mit Jochen Busse.

So viel Selbstironie muss man auch haben, will man das Verhältnis von Deutschland und Großbritannien verstehen.

In dem besagten Artikel steht aber auch, dass die BBC die Folge teils aus ihrem Onlineangebot heraus genommen hat. Weil sie, aus heutiger Sicht, nicht mehr politisch korrekt erscheint. 

Liebe BBC, und liebe Politisch Korrekten: "Fawlty Towers" ist eine Satire. Ich wiederhole, eine SATIRE!

Das darf man nicht wortwörtlich nehmen, was dort gezeigt wird. Außerdem ist die Serie mittlerweile fast fünfzig Jahre alt.

Im "SPIEGEL ONLINE"-Artikel steht dann noch, dass Cleese bald eine Show auf einem rechten britischen Nischennachrichtenkanal moderieren will. 

Das wiederum hat er eigentlich gar nicht nötig. Aber da sieht man mal wieder, wie polarisiert unsere (Medien-) Gesellschaft ist. 

Leider. 

4.2.23

UK: Would a Labour government change something in the UK?

The current situation in Britain is comparable with the situation in the late 1970s. The government is in turmoil, while strikes are blocking the whole country.

Then it was a Labour government which was blown away because of the "winter of discontent" 1978/'79. Margaret Thatcher came to power and wiped away the influence of the unions. 

Now it is Tory Prime Minister Sunak who is facing a similar crisis that - beside the Brexit aftermaths - might cost him his job in the next elections. Whether the manifold strikes, especially in the NHS, will change politics, cannot yet be foreseen. 

In any case, Brexit has changed the situation for the British economy forever. There are now some voices being heard that demand the return to the European common market. But that's impossible without a complete return to the EU.

Would a future Labour government initiate a turnback towards Brussels? I doubt it. 

It is more likely that Scotland will become independent from the UK than there would be a British reentry to the European Union. But a future, more conciliatory left wing Prime Minister might tie closer relations to Brussels. Whatever happens, it is clear now that no other country will follow Britain's footsteps and leave the EU. Because it has been shown that this has a major impact on the national economy. 

Nevertheless, the fact that Britain has left the EU, is still a shame. 


2.2.23

SATIRE: ChatGPT: Künstliche Intelligenz ersetzt mein Blog

Ich habe entschieden. Gestern habe ich zum ersten Mal ChatGPT ausprobiert. Ich habe dem Chatbot freundlich gesagt, er/es erinnere mich an HAL9000 aus „2001: A space odyssey“.

Und ChatGPT hat freundlich geantwortet.

Nun wird das Programm Schulen und Hochschulen voraussichtlich revolutionieren.

Und den Journalismus. Der Journalismus, wie ihn mein Vater noch kannte, und wie ich ihn kennen gelernt habe, ist tot.

Deshalb habe ich entschieden: Ab heute schreibt ChatGPT mein Blog.

Das macht es wesentlich einfacher für mich, meine Gedanken zu formulieren.

Kulturpessimismus? Das war gestern. Von nun an kann der Computer alles.

Und der Mensch schaut in die Röhre.

SATIRE-Ende