Ich beobachte die NRW-Radiolandschaft (wenn man sie jahrzehntelang überhaupt so nennen konnte) als Hörer, Interessierter und auch zeitweise Mitmacher seit 1995.
Und stelle mir die Frage, da jetzt, wo sich eben diese
Radiolandschaft innerhalb kurzer Zeit derart geändert hat (und immer noch ändern
wird), wie der herkömmliche NRW-Lokalfunk darauf reagieren wird.
Es gibt durch DAB+ und Internet jetzt unheimlich viel Auswahl
im Radio. Das wollte die Politik bis vor wenigen Jahren verhindern. Daher die traditionell
geringe Auswahl im Äther im Land.
Offenbar hat es einen Sinneswandel gegeben. Die Verantwortlichen
sahen wohl ein, dass mittlerweile viele Menschen nicht nur internetfähige
(Auto-) Radios haben. Sondern es sendet auch die Konkurrenz von NRJ, Antenne Bayern
etc. mittlerweile über NRW-Sendemasten.
Da wurden nicht nur flugs Sender aus anderen Bundesländern
mit NRW-Fenster zugelassen.
Nein, man brach auch das Tabu, dass es keinen eigenen, landesweiten
Privatsender geben durfte. Deshalb läuft ab 1. September 2022 Radio „NRW1“ über
viele UKW-Frequenzen im Land.
Wie will und wird der seit Jahrzehnten vieldiskutierte, gesetzlich derart in ein Korsett gepackte „2-Säulen-Mantelprogramm-Bürgerfunk“-Lokalfunk darauf reagieren?
Wird er die neue Konkurrenz überhaupt überleben?
Es wird Aufgabe der neuen Landesregierung sein, den Lokalfunk
gründlich zu reformieren und zukunftsfest zu machen.
Sonst gibt es ihn in einigen Jahren nicht mehr.
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