11.11.24

Dear USA. What is going on in your country?

Dear USA.

For decades, you were the shining example for our country and our continent.

You taught us democracy.

You helped building us up again after two terrible world wars.

You gave us Hollywood movies, Rock’n’Roll, Hip Hop, Blue Jeans and Coca Cola.

You set the tone in our society.

You were the Land of the Free.


And now?


You have voted for a president who doesn’t care for democratic institutions.

A president with German roots. Roots for which I’m ashamed.


When I first visited your country some years ago, I took a taxi from the airport to my hotel.

When I saw kids playing basketball in back streets, I knew that I was in the US.

How excited I was!


You are the oldest democracy in the world.

You had the chance to go with a black woman into the future. You decided yourself for the past.

I hope that your country and Germany and Europe as an ally will get over Mr. Trump’s presidency in four years.


Let’s hope for the best.


Yours

Stefan 

7.11.24

Kommentar: Zum Ampel-Aus

Als die Ampel vor drei Jahren ins Amt kam, verband sich damit für Einige die Hoffnung, dass die bleiernen Jahre der Großen Koalition bald durch Reformeifer ersetzt werden würden.

Die Bilder der Koalitionsverhandlungen machten Mut, weil alle drei Parteien darauf erpicht waren, keine Indiskretionen in Richtung Medien zuzulassen. Alles sollte seriös eingefädelt werden.

So ging es los.

Am Ende schienen die Widersprüche in der Finanz-, Wirtschafts-, Steuer- und Sozialpolitik unüberbrückbar. Verglichen wird das gerne mit dem Ende der sozial-liberalen Koalition 1982, als das „Lambsdorff-Papier“ die „Wende“ einleitete. Daran dachte der FDP-Chef wohl bei seinem „Lindner-Papier“.

Die Aussagen von Kanzler Scholz und Finanzminister Lindner über das, was da gestern Abend im Kanzleramt geschah, sind gegensätzlich. Der Eine beschuldigt den Anderen, für das Scheitern der Regierung verantwortlich zu sein.

Wie es wirklich war? Das werden wir wohl nicht erfahren.

Wie Christian Lindner in einer solchen Situation, angesichts des Trump-Wahlsiegs in den USA und der Wirtschaftskrise, Maximalforderungen stellen konnte, verstehe ich nicht. Er wusste, dass diese Forderungen mit Rot und Grün nicht umsetzbar waren. 1982 war das übrigens anders. Die FDP war das „Zünglein an der Waage“, musste nur die Seiten wechseln. Eine solche Option hat sie heute nicht.

Die FDP hatte unter Christian Lindner 2017 die Chance, mit ihrem Wunschpartner, der Union, und den Grünen zusammen zu regieren. Diese Verhandlungen ließ Lindner platzen mit dem vielzitierten Satz, es sei „besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren“. Mit der Union als Regierungspartner hätte die FDP viel mehr von ihrem rechtsliberalen Programm durchsetzen können, als in der Koalition mit SPD und Grünen. Dennoch entschied sie sich damals gegen eine Regierungsbeteiligung.

Und jetzt?

Wenn wir annehmen, dass es Lindners Verantwortung ist, dass die Ampel-Regierung geplatzt ist – dann wäre das Selbstmord aus Angst vor dem Tod. Die FDP steht in Umfragen bei vier Prozent. Sie wäre also bei einer vorgezogenen Bundestagswahl nicht mehr im Parlament vertreten.

Für die Wunschkoalition Schwarz-Gelb wird es nicht reichen...

Wenn wir annehmen, dass es Scholz’ Verantwortung ist, dass die Ampel-Regierung geplatzt ist – dann dürfte das die SPD bei einer möglichen Neuwahl in die Opposition schicken. Es sei denn, es käme wieder zu einer GroKo. Die viele in der Union scheinbar gerne hätten.

Was uns zurück zur FDP führt...

Wie es auch war – das Ende der Ampel bedeutet nicht das Ende der Demokratie. Für das nun folgende Verfahren gibt es feste Regeln, die das Grundgesetz vorsieht.

Amerikanische Verhältnisse werden wir nicht bekommen.

6.11.24

SATIRE: Trumps Wahlsieg – na, prost Mahlzeit!

Jetzt hat er es also wieder geschafft, der Nachfahre deutscher Einwanderer. Donald Trump, verurteilter Straftäter und Chaos-Präsident Nummer 1 in Amtszeit 1, wird zum zweiten Mal Präsident. Voraussichtlich (Stand: 6.11.24, 7:45 Uhr).

Auf diesen Wahlsieg habe ich mir ein Bud Light, dieses köstliche amerikanische Bier aus Wasser, Wasser und...na ja, vielleicht noch Wasser, gegönnt.

Dazu hatte ich Hunger. Und habe ein Haustier verspeist. Mmh, lecker, ein Hund oder eine Katze zum Frühstück, das ist schon was Feines. Wenn die Einwanderer in die USA so was essen, muss es ja gut sein. Schließlich sind die USA ja ein „melting pot“, habe ich mal im Englischunterricht gelernt.

Wenn die Welt Ende Januar noch existiert, haben wir Glück gehabt. Ist die Vereidigung des neuen Präsidenten nicht zufällig am 30. Januar? Dann wäre der 30. Januar 2033 ja nicht mehr weit. Der Tag, an dem Hitler in Deutschland...na, Sie wissen schon.

Im Ernst: Ich habe heute Nacht CNN geschaut, weil mir auf den deutschen TV-Sendern zu viel gelabert und zu wenig Fakten präsentiert wurden. Auf CNN gab es teilweise recht spezielle Analysen. So wurde das Wahlverhalten schwarzer Wähler in Pennsylvania analysiert. Oder die Entwicklung der Teuerung in Nevada. Das richtete sich, obwohl weltweit ausgestrahlt, dann doch an ein rein amerikanisches Publikum. Anhand dessen war aber recht früh schon ziemlich klar, wohin die Reise gehen würde.

Ich werde meine nächste Reise in die Pfalz antreten. Genauer gesagt, nach Kallstadt. Dort kommt die Familie Drumpf – heute Trump – nämlich ursprünglich her. Und werde mir ein Autogramm von jedem einzelnen Bürger abholen.

Zum Schluss ein Zitat von Geier Sturzflug:

„Besuchen Sie Europa – so lange es noch steht“.


Hoffen wir das Beste.


SATIRE-ENDE 

1.11.24

Wie sich das Männer- und Väterbild gewandelt hat

Vor einigen Jahren ließ ich alte Super-8-Aufnahmen aus meiner Kindheit digitalisieren.

Darauf sah man meinen Vater, wie er mich, als einjährigen Stöpsel, vor Freude in die Luft wirft. Das Gleiche hat er später mit meiner Schwester getan.

Mein Vater wickelte uns, kochte, kaufte ein, organisierte Urlaube. Und viel mehr. Das war in den 1980er-Jahren bei Weitem noch nicht selbstverständlich.

Neulich war ich Samstag morgens schwimmen. Im Nichtschwimmerbecken befassten sich Väter mit ihren Kindern. Sie brachten ihnen Schwimmen bei, ließen sie rutschen.

Heute saß ich im Café. Ein Vater trug seinen Sohn bis zum Auto. Mir kamen fast die Tränen. Weil es mich an meinen eigenen Vater erinnerte.

Ich weiß nicht, ob ich ein guter Vater wäre. Ich lebe alleine, und werde demnächst in eine andere Stadt ziehen. Geprägt bin ich durch die 1990er-Jahre, meine Jugend. Damals, in der Schule, galt als starker Kerl, wer gut in Sport war und das große Wort führte. Ich war nicht gut in Sport, mein Lieblingsfach war Deutsch. Deshalb war ich Außenseiter.

Ist das heute anders?

Ich möchte noch ein Beispiel geben. 2004 besuchte ich ein Fußball-Zweitligaspiel. Ich glaube, es war Duisburg gegen Aachen. Plötzlich setzten laute, homophobe Gesänge ein.

So etwas gibt es heute hoffentlich nicht mehr in der Form. In der Fußball-Bundesliga der Männer, so las ich heute auf SPIEGEL ONLINE, wird Homophobie zunehmend weniger akzeptiert. Es sei an der Zeit, dass sich ein Spieler als homosexuell outet. Auch im Männer- und Machosport Fußball hat sich somit einiges gewandelt. Der Erfolg der Frauen-Fußball-Nationalmannschaft wird dazu seinen Beitrag geleistet haben.

Ich gebe es offen zu. Ich gehöre zu den Männern, die manchmal an ihrem „Mann-Sein“ zweifeln. Die nicht wissen, ob das, was sie gerade tun, nun „typisch männlich“ ist. Als Kind war Rauchen für mich das verwegen-männlichste, was ich mir vorstellen konnte. Rauchen ist dumm und ungesund. Aber ich kann nicht von den Glimmstängeln lassen. Vielleicht, weil ich – als 43-jähriger Mann - von einem falschen, überholten Männlichkeitsbild der Vergangenheit geprägt bin? Ich weiß es nicht. Mein Vater war jedenfalls schon in den 1980ern fast so modern, wie heutige Väter.

Ich versuche, ein moderner, aufgeklärter Mann zu sein. Und sehe immer wieder gerne Väter, die sich um ihre Töchter und Söhne kümmern. Weil das das Beste ist, was ein Mann tun kann. 

Fürsorglich sein. 

18.10.24

Die Songs meines Lebens: The Bee Gees – Jumbo (1968)

 Diesen Song kenne ich schon seit meiner frühen Kindheit. Er war auf einem Polydor-Sampler namens „Schlagerernte `68“, den meine Oma besaß. Vermutlich hatten mein Vater oder meine Tante die Platte anno `68 gekauft.

In dem Song, den man remastered auch auf YouTube findet, geht es um einen Vater, der seinem Sohn am Bett „Gute Nacht“ sagt. Barry Gibb singt: „Tomorrow you can / climb a mountain / sail a sail boat / through a fountain.“

Der Titel ist, wie viele Songs der 1950er und 1960er, mit zwei Minuten und elf Sekunden extrem kurz. Auf dem gleichen Sampler findet man auch eine Perle wie „Poochy“ von Wonderland, einer seltenen Kollaboration von Achim Reichel mit dem Orchester von James Last.