Seien wir ehrlich: Wir – der Westen - können Kiew noch so viele Waffen liefern – den Krieg gegen Russland wird das Land nicht gewinnen können. Wenn die Amerikaner aufhören sollten, die Ukraine zu unterstützen – und das ist bei Donald Trumps Administration jederzeit zu befürchten -, können wir Europäer das nicht kompensieren. So leid es mir um das gebeutelte Volk der Ukraine tut, und so sehr es mir missfällt, dass Putin damit zeigen könnte, dass man Grenzen in Europa gewaltsam verschieben kann.
Mit Blick auf unsere Selbstverteidigung in Europa ist Ähnliches zu konstatieren. Selbst, wenn Franzosen und Briten uns Rest-Europäern ihre Nuklearwaffen zur Verfügung stellen sollten, und selbst, wenn wir Rest-Europäer massiv aufrüsten – gegen die Nuklearmächte USA und Russland ist das ein, sorry, „Vogelschiss“.
Deswegen finde ich den Ansatz des „Manifests“ der SPD-Linken Stegner, Mützenich, Walter-Borjans und Anderer richtig. Es bringt nichts, den Kalten Krieg im 21. Jahrhundert neu zu erklären. Es bringt auch nichts, jedem noch so absurden verteidigungspolitischen Ziel hinterher zu rennen.
Wir müssen neue Wege finden. In einer Welt, die politisch, wirtschaftlich und militärisch völlig unübersichtlich geworden ist. Wo das, was gestern noch galt, heute Makulatur sein kann.