Ich habe schon viele Bücher aus der Reihe "C. H. Beck Wissen" gelesen. Bereits im Studium. Diese Reihe bietet Wissen kompakt auf meist nicht mehr als 200 Seiten.
Aber dieses Buch finde ich besonders spannend.
Es behandelt die Entwicklung des Kapitalismus von seinen Ursprüngen an. Handelt von den großen Denkern wie Smith, Marx und Schumpeter, bis hin zum globalen Finanzkapitalismus der Gegenwart im 21. Jahrhundert.
Eine These finde ich besonders interessant. Jürgen Kocka, der mal Leiter des staatlichen Wissenschaftszentrums Berlin (WZB) war, schreibt, dass die These, dass sowohl protestantisch-calvinistische Arbeitsethik, als auch die Tradition jüdischer Banker- und Kaufmannsfamilien, mit der Entwicklung und Ausprägung des modernen Kapitalismus viel zu tun haben, falsch ist.
Dass Protestanten und Juden besonders intensive Kapitalisten seien, sei mittlerweile wissenschaftlich widerlegt. Damit widerspricht er auch dem Klischee des "white anglo-saxon protestant" in den USA und antisemitischen Vorurteilen.
Die momentane Situation unserer Wirtschaftsordnungen habe vielmehr etwas mit den Deregulierungs- und Entfesselungstendenzen seit den 1980er-Jahren zu tun. Der heutige globale Finanzkapitalismus habe mit der Politik Reagans und Thatchers seinen Anfang genommen.
Anderen Staaten haben sich dem angelsächsischen Wirtschaftsmodell angeglichen, weil es mit hohen Gewinnen lockte, und zugleich die "Gier" (nehmen wir mal diesen negativ konnotierten Begriff) des Menschen nach Reichtum belohnte.
Das habe ich hier an anderer Stelle ja auch schon einmal geschrieben.
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