9.2.23

UK: "Fawlty Towers" soll wiederbelebt werden

Laut Meldung auf "SPIEGEL ONLINE" heute morgen soll die legendäre britische Comedyreihe "Fawlty Towers" aus den 1970er-Jahren, mit Monty-Python-Star John Cleese in der Hauptrolle, wiederbelebt werden.

Als ich 1999 in England war, habe ich mir die Serie im Original, damals noch auf VHS, nach Deutschland mitgebracht. Über die Folge "The Germans" mit dem unvergessenen Satz "Don't mention the war!" konnte ich herzlich lachen. Und über den radebrechenden spanischen Kellner Manuel, dem Cleese regelmäßig eine runterhaut. Es gab davon auch mal eine deutsche Version mit Jochen Busse.

So viel Selbstironie muss man auch haben, will man das Verhältnis von Deutschland und Großbritannien verstehen.

In dem besagten Artikel steht aber auch, dass die BBC die Folge teils aus ihrem Onlineangebot heraus genommen hat. Weil sie, aus heutiger Sicht, nicht mehr politisch korrekt erscheint. 

Liebe BBC, und liebe Politisch Korrekten: "Fawlty Towers" ist eine Satire. Ich wiederhole, eine SATIRE!

Das darf man nicht wortwörtlich nehmen, was dort gezeigt wird. Außerdem ist die Serie mittlerweile fast fünfzig Jahre alt.

Im "SPIEGEL ONLINE"-Artikel steht dann noch, dass Cleese bald eine Show auf einem rechten britischen Nischennachrichtenkanal moderieren will. 

Das wiederum hat er eigentlich gar nicht nötig. Aber da sieht man mal wieder, wie polarisiert unsere (Medien-) Gesellschaft ist. 

Leider. 

4.2.23

UK: Would a Labour government change something in the UK?

The current situation in Britain is comparable with the situation in the late 1970s. The government is in turmoil, while strikes are blocking the whole country.

Then it was a Labour government which was blown away because of the "winter of discontent" 1978/'79. Margaret Thatcher came to power and wiped away the influence of the unions. 

Now it is Tory Prime Minister Sunak who is facing a similar crisis that - beside the Brexit aftermaths - might cost him his job in the next elections. Whether the manifold strikes, especially in the NHS, will change politics, cannot yet be foreseen. 

In any case, Brexit has changed the situation for the British economy forever. There are now some voices being heard that demand the return to the European common market. But that's impossible without a complete return to the EU.

Would a future Labour government initiate a turnback towards Brussels? I doubt it. 

It is more likely that Scotland will become independent from the UK than there would be a British reentry to the European Union. But a future, more conciliatory left wing Prime Minister might tie closer relations to Brussels. Whatever happens, it is clear now that no other country will follow Britain's footsteps and leave the EU. Because it has been shown that this has a major impact on the national economy. 

Nevertheless, the fact that Britain has left the EU, is still a shame. 


2.2.23

SATIRE: ChatGPT: Künstliche Intelligenz ersetzt mein Blog

Ich habe entschieden. Gestern habe ich zum ersten Mal ChatGPT ausprobiert. Ich habe dem Chatbot freundlich gesagt, er/es erinnere mich an HAL9000 aus „2001: A space odyssey“.

Und ChatGPT hat freundlich geantwortet.

Nun wird das Programm Schulen und Hochschulen voraussichtlich revolutionieren.

Und den Journalismus. Der Journalismus, wie ihn mein Vater noch kannte, und wie ich ihn kennen gelernt habe, ist tot.

Deshalb habe ich entschieden: Ab heute schreibt ChatGPT mein Blog.

Das macht es wesentlich einfacher für mich, meine Gedanken zu formulieren.

Kulturpessimismus? Das war gestern. Von nun an kann der Computer alles.

Und der Mensch schaut in die Röhre.

SATIRE-Ende

30.1.23

Ukraine-Krieg: Neue Diskussion

Die Entscheidung ist getroffen. Die Ukraine bekommt von Deutschland Panzer geliefert. Da wird auch schon das nächste Fass aufgemacht. Jetzt steht die Forderung im Raum, dass Deutschland auch Kampfflugzeuge liefern soll.

Erst das Gas, dann die Panzer, jetzt Kampfflugzeuge.

Nun haben wir Russland aus dem Kreis unserer Energielieferanten weitgehend ausgeschlossen. Bekommen unsere Rohstoffe nun unter anderem aus dem Nahen Osten. Was aber, wenn dort ein Krieg ausbricht? Wollen wir dann wieder so handeln? Müssen wir uns dann wieder neue Rohstofflieferanten suchen?  

Zurück zur Ukraine.

Das Problem habe ich schon einmal erwähnt. Die Ukraine ist kein Bündnispartner. Sie ist auch kein westliches Land. Auch, wenn ihre Regierung westlich orientiert und demokratisch gewählt ist. Mit der Forderung nach weiterer militärischer Unterstützung könnte man die Unterstützung jedes bewaffneten Konflikts begründen. Sei es in Syrien, dem Jemen oder sonstwo.

Auch, wenn der Krieg die Schlagzeilen beherrscht, halte ich Kanzler Scholz‘ Zögern und Zaudern in der Sache für völlig richtig. Auch, wenn ihm sein Verhalten viele nun vorwerfen.

Ein weiteres Engagement Deutschlands im Ukraine-Krieg kann nur in enger Abstimmung mit den westlichen Bündnispartnern in NATO und EU sinnvoll sein. In Umfragen stimmt nur eine knappe Mehrheit der Deutschen für die Panzerlieferung. Die anderen, zu denen auch ich gehöre, haben Angst vor einer weiteren Eskalation.  

Jetzt muss die Stunde der Diplomatie gekommen sein.

27.1.23

Die 1960er: Aufbruch in den Medien

Mitte der 1960er-Jahre standen die Beatles, die Rolling Stones und andere britische Formationen auf den Zenith ihres Erfolges.

Aber in Europa wurden sie, außer bei Radio Luxemburg und den Militärsendern, nicht im Radio gespielt.

Nicht einmal im Mutterland Großbritannien.

Bei der BBC gab es einmal pro Woche eine halbe Stunde (!) „needle time“ für populäre Musik. „Needle time“ hieß das, weil LPs mit einer Nadel abgetastet werden. Der „Home Service“ war sonst popmusikfreie Zone. Das änderte sich, als ab 1964 Piratensender wie „Radio Caroline“ die britische und niederländische Küste umschifften. Die sendeten die Hits aufs Festland.

Konkurrenz war geboren.

1965 startete in den Niederlanden „Hilversum 3“. 1967 war Sendebeginn in Österreich für „Ö3“.

Im gleichen Jahr reformierte die BBC ihre Hörfunkwellen. Die Sender wurden von nun an durchnummeriert. „BBC Radio 1“ machte von nun an genau das Gleiche wie die Piraten. Der Sender spielte von morgens bis abends Popmusik. Dabei hatte die BBC das bisher immer abgelehnt. Mit Verweis auf das Niveau und ihre Seriosität.

Jahrzehntelang hatten diese öffentlich-rechtlichen Popwellen dann ein Monopol. „Ö3“ blieb noch bis weit in die 1990er-Jahre konkurrenzlos. Auch in Holland wurden Privatsender erst spät zugelassen.

In Großbritannien allerdings gingen bereits in den 1970ern die ersten ILR („independent local radios“) auf Sendung. Pro County gab es in der Regel ein kommerzielles Lokalradio. Nur London hatte zwei: „Capital FM“ und „LBC“ („London Broadcasting Company“).

Deutschland hinkte bei der Entwicklung hinterher.

Als in den 1970er-Jahren endlich neue Sender mit Unterhaltungsmusik auf Sendung gingen, mussten sie „Servicewelle“ heißen und Verkehrsfunk bringen. Aber auch etwa Wasserstands- und Segelflugmeldungen gehörten zum Portfolio. An Privatradio war bis Mitte der 1980er-Jahre nicht zu denken.

Heute wirken die Sorgen von damals um das Niveau ulkig. Aber so war’s.