19.6.22

Männer und Frauen – das alte Thema

Gerade habe ich auf YouTube eine Doku gefunden, in der eine 87-jährige Frau porträtiert wird.

Sie hat sich nach jahrzehntelanger Ehe von ihrem Mann getrennt und lebt jetzt alleine. Er hatte sich nach anderen Frauen im Internet umgesehen, das hatte sie genervt, und sie wollte wieder auf eigenen Füßen stehen.

So weit, so gut.

Das Problematische an derart geframten Darstellungen in den klassischen Medien ist Folgendes:

Der Mann ist der Täter. Die Frau ist das Opfer. Per se.

Um es klar zu sagen: Ich bin in meinem Leben immer von tollen, starken Frauen umgeben gewesen. Meine Mutter hat eine Zeit lang mehr Geld verdient als mein Vater und die Familie durchgebracht. Meine Tante war Schulsprecherin und ist für ihren Job durch die Republik gefahren.

Meine Schwester zieht zwei Kinder auf. Meine Oma hat als Witwe zwei Kinder bis zum Abitur und Studium gebracht.

Eine meiner besten Freundinnen hat ebenfalls in der Wirtschaft gut verdient

Alles Frauen, die ich bewundere. Ich habe, aus meinem Umfeld heraus, keinen Anlass, frauenfeindlich zu sein.

Was ich allerdings problematisch an heutigen Darstellungen von Geschlechterverhältnissen in den klassischen Medien finde, ist, dass sie Klischees befördern, wo sie welche abbauen wollen.

Wir hatten gerade sechzehn Jahre eine Frau als Bundeskanzlerin. Gleichzeitig ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen in Wirtschaft und Politik noch immer zu gering. Ein Widerspruch.

Das heißt aber nicht, dass Männer – wie viele Medien sie darstellen - deshalb alle Machos, Fremdgänger, Prügler, Säufer und, ja, dann am Ende doch das schwächere Geschlecht wären.

Es geht um Parität.

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