Ich bin Sozialwissenschaftler.
Das heißt aber nicht, dass ich nur das glaube und vertrete,
was man dort mal mitbekommen hat. Albert Einstein hat mal
gesagt, er habe Jahrzehnte gebraucht, um den Unsinn, den er an der Universität
gelernt habe, zu vergessen.
Einstein war Naturwissenschaftler.
An der Humboldt-Uni in Berlin wollte eine
Naturwissenschaftlerin, eine Biologin, etwas anderes behaupten, als die
Geisteswissenschaftler und „kritischen Juristen“.
Sie sagt, es gebe biologisch nur zwei Geschlechter. Die
Gegenseite behauptet, das sei genderfeindlich. Proteste folgten.
Es ist immer das gleiche Problem. Gender gegen Sex. Natur-
gegen Geistes- und Gesellschaftswissenschaftler. Links gegen Rechts. Wir gegen
die. Und so weiter.
Dass Wissenschaftler sich nicht einig sind, ist normal. Es
gibt nicht DIE EINE Wahrheit in der Wissenschaft.
Anderes Beispiel. Vor Jahren habe ich im Internet einen
Beitrag eines Mathematikprofessors gelesen, der die Verwendung von Mathematik
in der Ökonomie kritisierte. Der Einsatz von mathematischen Modellen in den
Wirtschaftswissenschaften sei „unwissenschaftlich“.
Auch hier: Natur gegen Gesellschaft/Geist.
Das ist völlig normal. Und dass an Unis protestiert wird, und dass die einen sich mit den anderen in die Haare kriegen, ist auch normal. Wir leben in einer freien Gesellschaft, in der jeder seine Meinung kundtun darf. Auch in der Wissenschaft.
ERGÄNZUNG, 5.7.2022: Der Anfang dieses Posts soll natürlich nicht implizieren, dass ich mich mit Einstein vergleichen möchte.
Ich wollte damit nur den Antagonismus zwischen Natur- und Gesellschaftswissenschaften heraus stellen.
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