17.1.22

Radio – My passion TEIL 2

Als wir 1991 nach Hessen zogen, bekam ich eine Stereoanlage. Damit hörte ich meistens, wie meine Eltern, hr3. Samstags hr1, mit der Bundesligakonferenz. Aber auch mal Radio FFH und die angrenzenden Sender aus Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Auch WDR 2 konnte man, wenn auch nur schwach, im Kreis Offenbach hören. Ich zählte mal nach und kam auf um die 30 empfangbaren UKW-Stationen. Viel mehr als in Essen.

Meine Schwester hörte Sonntags „Max und Musik“, eine Kindersendung auf hr1. Ich erinnere mich dunkel, dienstags abends, nach dem Judo-Training, auch mal „Die Deutsche Schlagerparade“ auf Bayern 1 gehört zu haben, die mich an den „Pop-Report“ vom WDR erinnerte.

Was mich heute wundert: Dass ich den AFN damals nicht hörte. War mir wohl zu wild...

1993 ging es dann zurück nach Essen.

Meine Klassenkameraden hörten zumeist den Lokalfunk, den ich ziemlich gräßlich fand. Ich hörte lieber WDR 1 mit Sendungen wie „Eins Live“ (nach der der Nachfolgesender benannt wurde), „Hit Chips“ oder dem nachmittäglichen „Riff – Der Wellenbrecher“. Das war eine Wortsendung mit ernsten Themen, die um 15.05 Uhr begann, und für mich als Jugendlicher, der ich um die Zeit lieber Popmusik gehört hätte, ziemlich grausam war.

Samstags dann „Top Hits Deutschland“ mit Achim Preikschat, wo die Deutschen Charts allerdings nur hintereinander abgenudelt wurden. Was ich im Gegensatz zum „hr3-Hitclip“ in Hessen recht langweilig fand.

1994 war ich das erste Mal mit meinem Vater in Berlin. Ich hatte einen kleinen Radio-Walkman mit Analogskala dabei. Und was ich dabei auf die Ohren bekam, war geradezu eine Offenbarung: Fritz, Radio B Zwei, RTL,...die Masse an Sendern in Berlin überforderte und begeisterte mich zugleich.

1995 startete als Nachfolger von WDR 1 in NRW „Eins Live“. Ein Sender, den ich sehnsüchtig erwartet hatte, und der am Anfang für NRW-Verhältnisse ziemlich revolutionär war. Als Vorbild für Eins Live diente unter anderem „Fritz“ vom ORB aus Berlin/Brandenburg. Das wurde in einer der letzten „Riff“-Sendungen nachmittags so auch offen gesagt.

Doch im gleichen Jahr kaufte ich mir eine neue Stereoanlage mit Digitalanzeige und RDS und eine gute Antenne. Wochenlang drehte ich an dem Ding rum, bis ich den ganzen Äther abgehört hatte. Damit bekam ich SWF3 und die Niederländer rein. Von denen war Radio 3, heute 3FM, eine Offenbarung im Vergleich zu deutschen Stationen. Der Sender klang viel lauter, mit irren Jingles und DJs, und spielte einem Hit nach dem anderen. Das gab es zu der Zeit in NRW nicht.

Bei Überreichweiten gab's NDR 2, Antenne - Das Radio aus Niedersachsen und „Skyradio“ aus Holland. Auch mal „Hansawelle Bremen“. Alles Sender, die ich liebte.

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